Being on the Edge
Schlagworte:
Klimawandel, Umweltkatastrophen, Vertreibungen, Nomadismus, Design als Kulturtechnik, Reparieren als Kulturtechnik, Bricolage, nachhaltiges Design, Designkritik, Designausbildung, Stadt- und SiedlungsentwicklungAbstract
Abstract dt.
In „Being on the Edge“ erörtert Tony Fry den aktuellen Zustand der Menschheit und der indigenen Bevölkerung in Bezug auf Klimawandel und Unruhe. Es beleuchtet die kombinierten Auswirkungen des Klimawandels wie Hitzewellen, Wasserknappheit, Stürme, Überschwemmungen und Pandemien, die in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten voraussichtlich Hunderte Millionen Menschen vertreiben werden. Fry betont, dass Menschen und Hominoiden im Laufe der Geschichte Nomaden waren, der Übergang zur Besiedlung jedoch vor etwa 10.000 Jahren erfolgte. Mit den zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels entsteht nun das Konzept der Unruhe als ein Zustand der Vergänglichkeit und Unsicherheit, sowohl körperlich als auch geistig.
Design wird als entscheidender Faktor bei der Reaktion auf diese Situation vorgeschlagen. Fry argumentiert jedoch, dass die aktuelle Form des Designs nicht ausreicht, um die strukturellen und wirkungsmächtigen Aspekte des Designs bei der Gestaltung der Welt zu berücksichtigen. Die meisten Designer*innen gelten als unreflektierte Dienstleister und die Designausbildung wird kritisiert, weil sie die historischen und ontologischen Dimensionen des Designs nicht ausreichend berücksichtigt. Der Autor weist darauf hin, dass eine grundlegende Änderung der Designpraxis erforderlich ist, die sich aus umstrittenen Umständen, politischen Kräften, technologischen Fortschritten und kritischen Analysen ergibt, die sich im Laufe der Zeit annähern.
Doch Fry unterstreicht auch die Notwendigkeit von Reparaturen und Anpassungen, um die bestehenden Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Der Zusammenbruch von Systemen wie der Landwirtschaft, der Wasserversorgung, den Rettungsdiensten und dem Baugewerbe erfordert eine Neuausrichtung der Designmaßnahmen hin zu Bastelarbeiten und Nachrüstungen. Die Zukunft des Designs wird eine Abkehr von bloßer Innovation und hin zur Berücksichtigung der dringenden Bedürfnisse der Reparatur und Anpassung beinhalten.
Insgesamt stellt „Being on the Edge“ eine provokante Untersuchung der aktuellen Lage der Menschheit und der indigenen Bevölkerung angesichts des Klimawandels und der Unruhen dar und betont die Bedeutung von Design bei der Bewältigung dieser Herausforderungen.
Abstract engl.
In „Being on the Edge“, Tony Fry discusses the current state of humanity and indigenous populations in relation to climate change and unrest. It highlights the combined impacts of climate change, such as heatwaves, water shortages, storms, floods and pandemics, which are expected to displace hundreds of millions of people in the coming decades and centuries. Fry emphasizes that humans and hominoids have been nomadic throughout history, but the transition to settlement occurred about 10,000 years ago. With the increasing impacts of climate change, the concept of unrest is now emerging as a state of impermanence and uncertainty, both physical and mental.
Design is suggested as a crucial factor in responding to this situation. However, Fry argues that the current form of design is insufficient to take into account the structural and agency aspects of design in shaping the world. Most designers are seen as unreflective service providers and design education is criticized because it does not sufficiently take into account the historical and ontological dimensions of design. The author suggests that a fundamental change in design practice is required, arising from contentious circumstances, political forces, technological advances, and critical analyzes that converge over time.
But Fry also underscores the need for repairs and adaptation to address the existing challenges of climate change. The collapse of systems such as agriculture, water supply, emergency services and construction requires a reorientation of design efforts towards tinkering and retrofitting. The future of design will involve a move away from mere innovation and toward addressing the urgent needs of repair and adaptation.
Overall, „Being on the Edge“ presents a provocative examination of the current state of humanity and indigenous populations in the face of climate change and civil unrest, and highlights the importance of design in addressing these challenges.
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